Für Ignatius v. Loyola ist die Gesellschaft Jesu wie auch die Kirche überhaupt darauf ausgerichtet, "den Seelen zu helfen". Seit der Ordensgründung engagieren sich Jesuiten daher vor allem in der Pastoral und in der Bildungsarbeit. Zum effektiveren Einsatz in der weltweiten Kirche stellte sich der Orden dem Papst zur Verfügung. Freiheit und Gehorsam gehören zum Wesenszug des Ordens. "Jesuitische Kirchlichkeit" ist von daher geprägt von der Gebundenheit an die konkrete Glaubensgemeinschaft, in der ich Jesus Christus heute begegne, aber auch von einer großen Freiheit, in welcher Form sich diese Bindung ausdrückt. Denn nach den Regeln zum "Fühlen mit der Kirche" ("Sentire cum ecclesia") am Ende des Exerzitienbuches lebt und wirkt der Geist Jesu zu allen Zeiten in der 'realexistierenden' Kirche mit ihren sündigen und heiligen Dimensionen. An erster Stelle steht die Dankbarkeit, und vor jeder Kritik sollte zunächst das Gute gelobt werden. Kritik in der Kirche muss mehr in konkrete Taten der Reform und Verbesserung gelegt werden als nur in Worte, und immer sollte die eigene persönliche Umkehr am Beginn stehen.
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