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Der Generalobere

Pater Arturo Sosa SJ

"Jesuiten sind heute mehr denn je missionarisch", betont der Generalobere. In einem längeren Interview mit der italienischen Tageszeitung "Avvenire" spricht Pater Arturo Sosa SJ über sich, die Beziehung zum Papst und über die soziale Tätigkeit des Ordens.

Avvenire: Arturo Sosa Abascal, Generaloberer - Praepositus Generalis - der Gesellschaft Jesu. 1948 in Caracas als Sohn eines Bankiers, Ökonomen und Finanzministers geboren. Mit Hochschulabschlüssen in Philosophie und Politikwissenschaften hat er sich viele Jahre der Forschung und Lehre gewidmet: Er ist ein kultureller und politischer Bezugspunkt für ein Land, das wegen der ökonomischen Krise und der Gewalt in die Knie gezwungen wird...

Arturo Sosa: Ich bin damit nicht einverstanden, es wird nicht in die Knie gezwungen. Es ist in einer schwierigen Situation, aber das Volk steht aufrecht, es macht, angeregt von Kreativität, viele gute Sachen, und darüber wird leider in den Medien nicht berichtet. Das große Problem Venezuelas ist, dass die Ölförderung vor 100 Jahren die Landwirtschaft und die Industrie als Wohlstandsquelle ersetzt hat. Wir sind überzeugt, dass die Tatsache, Öl unter der Erde zu haben, schon per se Reichtum bedeutet und es sich nicht lohnt, eine produktive Ökonomie zu haben. Der Reichtum jedoch kommt nicht von den Bodenschätzen, sondern von den Menschen, die diese bearbeiten. Mit einem Unterschied, den man häufig übersieht: Die höchsten Erlöse des Landes machen die Renditen der Ölindustrie aus, die der Staat allesamt einnimmt und dann verteilt. Die Beziehung zwischen dem Staat und der Gesellschaft hat sich somit verändert: Es ist nicht mehr der Staat, der von der Gesellschaft abhängig ist, sondern genau umgekehrt. Und das ist nicht gut.

Sie sind der 30. Nachfolger des Hl. Ignatius, der erste Nichteuropäer, der erste Lateinamerikaner und zum ersten Mal unter einem Papst, der Jesuit ist und aus Lateinamerika stammt. Gibt es eine besondere Harmonie zwischen dem Papst und der Gesellschaft?

Der Papst ist Jesuit nicht nur dem Namen nach, sondern auch in der Art und Weise, wie er sich äußert. Wie oft haben wir schon den Ausdruck Unterscheidung gehört? Außerdem ist er Lateinamerikaner, es genügt darauf zu achten, wie er predigt, wie er mit den Menschen umgeht, das Evangelium auslegt. Diese Art und Weise hat sich in Südamerika nach dem Konzil entwickelt. Wir haben die Gesellschaft Jesu zur Mutter und das Konzil als Vater, wir sind Kinder dieser beiden Eltern.

Was hat Ihnen der Papst nach der Wahl gesagt?

Zu mir hat er nichts gesagt, Pater Spadaro hat mit ihm gesprochen. Später dann, nach einigen Tagen bin ich zu ihm gegangen und wir haben für zwei Stunden miteinander gesprochen. Er war sehr zufrieden, aber das wäre er mit jedem Jesuiten gewesen: Der Papst hat der Generalkongregation der Gesellschaft Jesu stets größten Respekt gezeigt. Deswegen ist er auch nicht vor der Wahl zur Begrüßung zu uns gekommen, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass er die Wahl beeinflussen könnte.

Der "Schwarze Papst" (wie der Generalobere der Jesuiten manchmal genannt wird) wird auf Lebenszeit gewählt. Und dennoch sind Ihre beiden Vorgänger zurückgetreten, ihr Rücktritt wurde vom Papst angenommen. Was hat sich verändert?

Die Menschen leben länger... Das Amt auf Lebenszeit wurde eingeführt, als die Lebenserwartung der Menschen noch geringer war. Pater Claudio Acquaviva (er lebte von 1543 bis 1615), ein Italiener, war 35 Jahre lang Generaloberer, weil er als junger Mann gewählt wurde. Aber heute ist das nicht mehr der Fall, die Ausbildung dauert viel länger, man wird viel später gewählt und man lebt auch länger. Das ist eine rein biologische Frage. "Solange Du in der Lage bist, Deinen Dienst zu tun, tue ihn!" Und dies ist ein Vollzeitjob.

Man sagt, dass Sie die Welt zu verstehen wissen. Wie kann man 16.000 Jesuiten verstehen, die auf der ganzen Welt verteilt sind? Sind dies viele, wenige oder zu wenige?

Man schaut mit großer Hoffnung auf sie. Ich bin erfreut, eine derart reiche Gesellschaft zu leiten, der es gelungen ist, sich in verschiedene Gesellschaften zu inkulturieren, und aus denen wir echte Berufungen haben. Wir sind viele, aber wir sind weniger, als wir früher waren...  Die Quantität ist jedoch nicht das Problem, vielmehr geht es um die Frage der Qualität. Schon der Hl. Ignatius sagte am Beginn der Konstitutionen, dass man die Jesuiten gut auswählen soll, auch wenn es viele sind.

Was ist darunter zu verstehen, dass Sie in einer großen und frommen Familie beten gelernt haben?

Fromm aber nicht frömmelnd. Meine Großeltern und Eltern waren gläubige Menschen, die aber nicht den ganzen Tag in der Kirche waren. Ich habe in meiner Familie gelernt, dass Gott sich finden lässt, wenn man verantwortungsbewusst in seinem Leben ist, wann immer man studiert oder wenn man mit Freunden zusammen ist.

Mit 13 Jahren haben Sie ein Kolleg besucht und die Kultur und die Grundlage des Glaubens kennengelernt. Eine gesamte kulturelle und politische Klasse wurde über Generationen von Jesuiten ausgebildet. Warum sind katholische Schulen heute weniger einflussreich?

Da muss man zunächst sagen, dass dies so nicht stimmt. Ich meine, dass die christliche Erziehung von heute grundlegender ist. Wenn das Christentum in einer Kultur verbreitet ist, dann kommt der größte Einfluss von den katholischen Schulen. Heute scheint es eine freiere Wahl der Menschen zu geben. Einst war es eher Gewohnheit, eine soziale Bestimmung; heute ist es ein Angebot, und wer dies annehmen möchte, kann dies tun. Ich denke, dass dieses Angebot heute ein viel größeres Publikum erreicht als früher.

Warum sind Sie Priester geworden?

Ich wurde 1948 geboren, nach den beiden Kriegen in Europa, in einer Zeit, in der Venezuela sich an das Volk zu wenden schien, an die Demokratie; nach all den Jahren der Diktatur waren die Ideologien im Kampf, es gab Guerillakämpfe, und meine Generation war damit beschäftigt, etwas für das Land zu tun. Mein Vater sagte immer, dass es einem in der Familie nicht gut geht, wenn das Land nicht funktioniert, und wir tun nichts, damit es endlich funktioniert. Was also sollte man für Venezuela tun? In den Jahren auf dem Gymnasium habe ich die Ignatianische Spiritualität entdeckt, und ich habe gedacht, dass das Beste, was ich für Venezuela tun konnte, war, Jesuit zu werden.

Verstehen junge Menschen heute noch die Ignatianischen Exerzitien? Das Schweigen, die Einsamkeit - heute, wo wir doch ständig so miteinander vernetzt sind?

Die jungen Menschen, und nicht nur sie, sind in der Lage, die Exerzitien des Ignatius zu machen. Es ist eine Ausbildung in Etappen, in der man das innere Schweigen lernt, um sich besser kennenzulernen. Es gibt eine Bewegung in Venezuela, die sich "Huellas" ("Spuren") nennt, in der man diesen Weg 15 bis 25 Jahre lang geht, es ist eine Form von Begleitung.

Sie haben gesagt, dass die Kirche zweier Standbeine bedarf, den Dienst und das kulturelle Wissen, die intellektuelle Tiefe, so dass dem Denken die rechte Tat folgt. Nächstenliebe und Kultur, zwei wesentliche Dimensionen.

Das erste Standbein ist der Glaube, der zur Nächstenliebe wird; ein Glaube ohne Taten zählt nicht; die Taten des Glaubens bestehen in der Nächstenliebe. Aber es sind zwei Standbeine, und um gut laufen zu können, braucht es dieses Paar; wenn nicht, hinkt man. Man kann spirituell hinken, wenn man keine ausreichend tiefe Erfahrung mit Gott hat; also der Glaube treibt dich an zur Nächstenliebe. Und hier kommt die Arbeit des anderen Standbeines ins Spiel: zu verstehen, denken, vertiefen, und von dem, was man denkt und was man schon weiß, weitergehen.

Eine andere fundamentale Dimension, die die Gesellschaft Jesu stets bestimmt hat, ist die Mission. Wie ist das heute?

Mir scheint, dass sich die Gesellschaft Jesu heute mehr als je zuvor überall als missionarisch versteht, denn sie spürt die große Herausforderung, sich auf respektvolle Weise in andere Kulturen zu inkarnieren. Dies ist eine der großen Herausforderungen der Evangelisierung: um Nachfolger und Anhänger Jesu zu werden, muss man die eigene Kultur nicht verleugnen. Die Art und Weise, sich zu bekehren und menschlicher zu werden, gibt es in jeder Kultur. Diese Spannung gibt es schon seit Jahrhunderten in der Sendung der Kirche, es ist keine kulturelle, sondern eine Sendung des Evangeliums: Meine Kultur ist mein Glaube, aber ich habe mit dem Anderen zu spreche, damit dieser durch mich den Samen des Evangeliums in seinem eigenen Leben erkennen kann.

Der Papst betont sehr den Unterschied zwischen Proselytismus und Mission.

Natürlich, wir machen keine Propaganda, sondern geben Zeugnis. Jesus zieht an, er zwingt sich nicht auf. Proselytismus geht mit dem Evangelium nicht zusammen.

In der Tat hat dies in der Geschichte Wunden hinterlassen. Aber wenn Christus die Wahrheit ist und man Samen der Wahrheit in jedem erkennen kann, riskiert man dann nicht eine Relativierung der Wahrheit?

Die Wahrheit ist immer relativ, sie ist keine fixe Angelegenheit.

Aber Jesus hat gesagt, dass er der Weg, die Wahrheit und das Leben sei...

In diesem Sinne erkennen wir, dass das einzige Absolute Gott ist; Jesus ist in seiner Göttlichkeit der Bezugspunkt. Ich sage, dass die Wahrheit relativ ist, weil sie immer die Frucht einer Beziehung ist, die sowohl mit Gott als auch mit den anderen entsteht: Sie kommt aus der Wahrheit und ist kein Denkmal oder irgendetwas Fixes. Die Wahrheit ist auch etwas, was mit der Menschlichkeit wächst.

Kehren wir zu Ihrer Leidenschaft, der Politik, zurück. Sollen Christen Politik machen?

Man kann nicht politisch sein, wenn man nicht auch Christ ist, denn die Politik ist die Art und Weise, sich in Beziehung zu setzen und so die Gemeinschaft zu begründen. Die Voraussetzung dafür ist, das Wohl anderer vor die Einzelinteressen zu stellen. Politik ist möglich, wenn diese Ebene der Suche nach dem Gemeinwohl gegeben ist, für das wir alle unsere Einzelinteressen zurückstellen. Politik zu betreiben heißt: Sehen, wohin man gehen will, sich als Gemeinschaft zu einigen und die Mittel miteinander zu teilen. Dies bedeutet, dass wir alle gemeinsam nach der Art und Weise suchen, wie wir menschlich zusammenleben können. Es ist für niemanden möglich, für sich allein zu leben.

Bei uns gibt es die Vorstellung, dass Politik etwas Schmutziges sei, dass der Glaube und das persönliche oder gemeinsame Gebet das eine sei und das andere die Beschäftigung mit der Realität.

Auch das Gebet kann schmutzig sein: Verschmutzung gibt es überall. Es gibt das Böse, wir sind Teil dieser Geschichte. Das Gleichnis vom Unkraut im Weizen erinnert uns daran. Deswegen sagt uns der Herr, wir sollen aufmerksam sein, denn es ist nicht ganz klar, was denn schmutzig und was denn sauber ist. So ist das menschliche Leben, es gibt alles zusammen, deswegen braucht es Unterscheidung und Mut. Die Politik ist eine Art und Weise der gemeinschaftlichen Unterscheidung.

Also ist es besser, in einer katholischen Partei Politik zu machen?

Nein, überhaupt nicht. Die Parteien dienen dem Gemeinwohl, und die Gesamtgesellschaft ist nicht katholisch, sondern menschlich. Der Katholizismus ist eine Weise, den eigenen Glauben zu sehen.

Für viele gibt es immer noch die ideologische Spaltung zwischen rechts und links. Wenn das erste schlecht ist, ist das zweite gut, evangelisch. Es wird gesagt, Jesus sei der erste Sozialist gewesen. Können Marxismus und Christentum zusammengehen?

Der Marxismus als Soziallehre sicher nicht. Irgendwie negiert er diese Dimension, die ganz klar menschlich ist, den Glauben an Gott. Es gibt viele Arten und Weisen, den Marxismus zu leben. Was aber grundsätzlich nicht geht, egal ob es den Marxismus, das Christentum oder den Katholizismus betrifft, ist, wenn daraus eine Ideologie entsteht, die das Denken hinter sich lässt; auf  diese Weise wird jede Idee zur dogmatischen Fremdbestimmung. In einer Gesellschaft ist dies jedoch nicht möglich, um wirklich Politik zu machen, helfen einem die Ideologen nicht.

Die lateinamerikanische Kirche sei - so sagt man - aus der Befreiungstheologie entstanden, die sich wie eine Karikatur des Marxismus zeigt. Stimmt dies?

Nein überhaupt nicht, im Gegenteil! Die Befreiungstheologie hat klar unterstrichen, welches der Ort der Theologie ist: von woher wir von der Beziehung zu Gott hören, interpretieren und denken wollen. Dieser Ort, das sind die Armen; und das ist kein Marxismus, sondern das Evangelium. Auf der anderen Seite hat die Befreiungstheologie auch gesagt, dass es nicht ausreicht, die Philosophie als Hilfe für die Theologie zu denken, so wie im Mittelalter, ancilla theologiae: eine einzigartige Vermittlung, alle Konzepte kamen aus der Philosophie. Die Sozialwissenschaften haben ab dem 19. Jahrhundert eine große Entwicklung ausgelöst und sie wurden auch zur Grundlage für theologische Konzepte, um die Ursachen von Armut, die Situation der Armen und die Menschenrechte zu verstehen. Wenn wir wirklich nachdenken wollen über den Glauben der armen Menschen, müssen wir deren Lebensumstände mit allen Instrumenten, die die verschiedenen Wissenschaften uns bieten, verstehen.

Der Gehorsam dem Papst gegenüber meint "perinde ac cadaver": das vierte Gelübde. Was halten Sie vom berühmten Zitat von Newman aus dem Brief an den Herzog von Norfolk, wo er schreibt, dass wenn er ein Hoch auf die Religion ausdrücken sollte, er zunächst auf das Gewissen und dann erst auf den Papst anstoßen würde?

Ich denke, dass hinter der Entscheidung zum Gehorsam die Freiheit steht. Niemand wird gezwungen, dieses Gelübde abzulegen, welches nur ein einziges Ziel hat: die Sendung. Der Papst entscheidet nicht, was wir anziehen, welche Farbe unsere Kleidung haben soll, sondern er hat die Sendung im Sinn. Die Überlegung der Gründer der Gesellschaft Jeswu war, da sie nur wenige waren, aber das Bessere für die Kirche wollten, wer derjenige sein könnte, der einen universalen Blick hat und sie senden könnte, und aus diesem Grund haben sie an den Papst gedacht. Erst danach, aus theologischer Perspektive, ist der Papst auch Stellvertreter Christi auf Erden. Es ist nicht seine hierarchische Macht, sondern weil er senden kann und die Möglichkeit hat, auf die gesamte Kirche zu schauen und sie zu einen.

Kann man mit dem Papst diskutieren?

Ja, man muss, denn er ist ja kein Befehlshaber; er ist eine Person und ein Christ, der auf das Evangelium schaut. Die Herausforderung für uns Jesuiten, wie für jeden Christen und auch den Papst, ist es, den Willen Gottes zu tun: Wir müssen diesen Willen gemeinsam suchen. Wir sehen, dass die Oberen in der Struktur der Gesellschaft Jesu und der Papst insbesondere ein Wort zu sagen haben und einen Prozess der Unterscheidung anstoßen. Man versteht den Gehorsam der Gesellschaft Jesu nicht, wenn man nicht versteht, dass es eine Unterscheidung in Gemeinschaft ist mit einem letzten Wort, das dem Papst zukommt.

Der Hl. Ignatius pflegte zu sagen, dass man Gott in allen Dingen suchen soll - auch im Bösen?

Auch im Schlechten, und die Gestalt des Bösen ist ganz deutlich im Evangelium und erscheint überall. Das Böse ist eine Dimension des Menschen, eine Konsequenz der Freiheit. Man tut das Böse, weil wir frei sind, denn wir sind nicht gezwungen, das Gute zu tun. Wir können wählen, auch das Böse ist Teil der Herausforderung einer jeden menschlichen Entscheidung.

Sie sind eine Person des Studiums und der Taten, Sie haben große Verantwortung. Wie schaffen Sie es, zu beten oder in Ruhe vor Gott zu verweilen? Wir denken gewöhnlich, dass man entweder beten kann oder man kocht oder man macht Hausarbeiten.

Man kann nicht alles tun, man muss sich entscheiden: mit der Zeit und mit dem Alter lernt man, dass man klar sein muss, welches die Prioritäten sein sollen, was man also tut und was nicht. So nimmt man sich zum Bespiel die notwendige Zeit für das Gebet, wie man sie sich auch für den Schlaf oder das Essen nimmt. Es scheint eine Herausforderung und eine Spannung zu sein; auch im Leben in der Gesellschaft Jesu ist sie groß. Es gibt immer viele Dinge zu tun, zu studieren oder zu beten; eine beständige Unausgewogenheit. Die alten Jesuiten pflegten zu sagen: "Agis quid agis!" (Tue, was du tust!). Wenn du betest, dann bete; wenn du Unterricht in der Schule hast, dann tue dies; konzentriere dich auf das, was du tust. Wenn man beide Dinge tun soll, so mache man sie zu unterschiedlichen Zeiten, denn die menschliche Energie ist begrenzt und es kann eine Selbsttäuschung sein: Ich bete, während ich etwas anderes tue. Doch so soll es nicht sein. Entweder bete ich oder ich bete nicht. Wer nicht betet, hat nicht diesen absoluten Kontakt mit Gott, der notwendig ist für ein christliches Leben.

Und wenn Gott nicht antwortet?

Unaufhörlich weiter bitten. Gottes Antwort ist: "Ich bin dir nahe, merkst du das nicht?" Was wir im Glauben wahrnehmen, ist, dass Gott mit uns ist. Der Name Jesu ist Emmanuel, Gott mit uns. Gott ist nicht wie ein menschliches Wesen, das dir mit Worten, mit seiner Anwesenheit oder mit Unterstützung antwortet. Sich begleitet zu wissen, das ist die Wahrnehmung, die man hat, wenn man Gott erfährt.

Übersetzung: P. Marco Hubrig SJ, Rom

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